Ölempfehlung für 1.4 TSI und 1.5 TSI: 50400 5W30 oder 50800 0W20

  • Den 2Z-Modus gibt es aber bereits zu Zeiten, als es das 50800/0W20 noch gar nicht gab, oder täusche ich mich da?

    Das weiss ich ja nicht, deshalb meine Frage.

    Um die mechanischen Bauteile auch z.B. bei Kälte gut zu schmieren, könnte ich mir vorstellen. Deshalb auch die 0 statt 5.

    Nur eine Frage. Aber bei so viel "Fachkompetenz" weiss das vllt jemand!?

  • Jep - damals gab es doch sogar Tests mit der selben Ölfüllung über mehr als 100tkm und es gab keinerlei Auffälligkeiten. Okay, wie du schreibst, ist mechanisch einiges "passiert" aber ich glaube trotzdem, dass die Intervalle trotz Longlife kürzer als nötig gehalten werden. Das Ölgeschäft ist für Werkstätten eine zu sichere Einnahmequelle, als das man das ändern wollte.
    In den letzten Jahrzehnten gab es einige innovative Ideen, die Ölwechsel-Intervalle zur Ressourcen-Schonung zu verlängern aber die Autolobby war offensichtlich stärker.

    Auch wenn es langsam "OT" wird, ist die Betrachtung schon ein sehr interessantes Thema, das auch auf künftige Fahrzeuge anwendbar sein wird.

    Richtig, aber wenn ich mich dazu richtig erinnere, waren die 100tkm Tests ohne Ölwechsel mit regelmässigem Wechsel eines Papierölfilters vor der Zeit der Direkteinspritzer TSI.


    Deren größtes Problem (TSI) ist die Verkokung/Versottung durch Ölkohle im Ansaugbereich.

    Hier scheinen zur Verminderung bisher nur vorgezogene Ölwechsel etwas zu helfen.


    Dann allerdings macht die Diskussion über die kleinen Unterschiede zwischen den Ölen aber doch wenig Sinn, oder :?:

  • Bembel


    Bauks hat mich anscheinend falsch verstanden. Ich bevorzuge häufigere Wechsel, da meines Erachtens die Motoren höhere Laufleistungen haben. Aus ökologischer Sicht kann man darüber streiten. Aber wenn der Motor ersetzt werden muss, ist die Ökobilanz auch nicht besser als ein paar Ölwechsel mehr.


    Die Kosten sind ein anderes Thema, ich habe es früher selbst gemacht. Jetzt mit Neuwagen und 5 Jahre Garantie beiße ich halt in den sauren Apfel. Aber wenn man das Öl mitbringt, ist es preislich okay:thumbup:

  • Bembel


    Bauks hat mich anscheinend falsch verstanden. Ich bevorzuge häufigere Wechsel, da meines Erachtens die Motoren höhere Laufleistungen haben. ...

    Was meinst du mit "höhere Laufleistungen"? Höher als vor 30 Jahren?
    Da denke ich anders, heute kauft doch kaum noch jemand ein Auto, um es "so lange wie möglich" zu fahren. Allein die Politik zwingt einen heutzutage dazu, früher über einen Fahrzeugwechsel nachzudenken als damals. Dazu kommt dann noch die zunehmende Lust auf was neues (sofern die Finanzen mitspielen aber zunehmende Leasing-/Finanzierungsangebote scheinen beim Volk gut anzukommen).


    Ich gebe dir aber recht - mit einem Ölwechsel tut man einem Motor eher was Gutes als durch die Nutzung eines (vermeintlich) höherwertigeren Öls (wenn es das war, was du meintest ;) ).


    Da ich selber keine schlechten Erfahrungen mit LL-Öle gemacht habe und die Auswahl der in Frage kommenden Viskositäten begrenzt ist, bleibe ich bei dem LL-Intervall und ändere nicht auf jährl. Wechsel. Da ich beide Autos bedienen will, bleibe ich beim 5W-30. :)

  • bauks


    Ich denke schon, dass frühereMotoren teilweise höhere Laufleistungen hatten. Zum Beispiel alte Mercedes /8 Diesel mit 500.000 Km. Aber das wäre Äpfel mit Birnen zu vergleichen, da die Leistung zugenommen und der Hubraum abgenommen hat.

    Zum anderen Thema gebe ich Dir komplett recht. Autos werden heute wesentlich kürzer gefahren, aber der Gebrauchtmarkt nimmt sie auf und sie laufen halt woanders ( z.B. Ausland,siehe Diesel 4). Das ist ja auch ökologisch sinnvoll.


    Vermutlich macht das alles wirklich keinen großen Unterschied. Aber was mich an dem Thema wirklich stört:


    SEAT macht keine konkreten Vorgaben, aber im Garantiefall muss man sein Recht erstreiten. Immer schön auf den Käufer abwälzen.


    Abschließend halte ich Deine Wahl mit 5W30 für richtig, mir ist 0W20 im Sommer einfach zu dünn. Würde gerne mal wissen, was SEAT in Spanien empfiehlt:thumbsup:

  • Hier die Übersetzung aus der spanischen Bedienungsanleitung 2018


    Nur in Ausnahmefällen, wenn das Niveau des

    Motoröls zu niedrig ist

    >>> P. 378 und das für das Fahrzeug vorgeschriebene Öl ist nicht verfügbar, darf nachgefüllt werden:

    (einmalige) Öle gemäß Spezifikation

    VW 506 00, VW 506 01, VW 505 00,

    VW 505 01, ACEA B3 oder ACEA B4 (bis zu 0,5 l)

    Das steht auf Seite 376 !


    Wenn das empfohlene Motoröl nicht

    verfügbar ist, darf im Notfallh höchstens einmal nachgefüllt werden:

    0,5 l des Öls bis zum nächsten

    Ölwechsel:

    Benzinmotoren: VW 504 00 Standard,

    VW 502 00, VW 508 00, ACEA C3 oder

    API SN.

    Dieselmotoren: VW 507 00 Standard,

    VW 505 01, ACEA C3 oder API CK-4.


    Das steht auf Seite 50 !


    Na was denn nun?!?!?:D:D:D

    Es wird immer kurioser!

  • Und wieder zitier ich Faust:):):)

    Aber ganz im Ernst. Mir geht es so wie bauks, ich habe zwei Fahrzeuge. Und wenn ich auf das 0 W30 bei beiden umsteigen würde, bin ich bei beiden auf der sicheren Seite.

  • Das kann ich dir leider nicht mit Fachkompetenz beantworten. Aber ein Blick auf die Tabelle wird Dir die Frage eventuell teilweise beantworten. Im Minusbereich ist kein großer Unterschied. Aber im Plusbereich mache ich mir schon ein wenig Sorgen beim 0W20. Da unsere Sommer auch Mal eine Umgebungstemperatur von 34 Grad bieten;)

    Bei dieser Tabelle frage ich mich was die Plus-Temperaturen aussagen sollen ?

    Schließlich wird das Öl im Betrieb ja viel heißer.

    Der Minusbereich ist verständlich. (Kaltstart).

  • Tornado


    Ich verstehe die Tabelle so, dass diese Viskositäten für die jeweiligen Umgebungstemperaturen empfohlen werden. Da die Wasserkühlung ja im Prinzip schon durch die Temperatur der Aussenluft beeinflusst wird, reicht das halt bei Temperaturen über 20 bzw. 30 Grad dauerhaft nicht aus. Zumindest besteht dann die Gefahr, dass der Ölfilm reißen könnte. Natürlich auch in Abhängigkeit der Fahrweise;)

  • Hier noch ein Link mit detaillierter Erklärung und Auflistung der verschiedenen Viskositäten


    https://www.reifen.de/forschun…ipps/motoroel-viskositaet


    Das verleitet mich zu der Vermutung, dass bei SEAT einfach das Erreichen der Abgaswerte aufgrund der geringen Reibung im Vordergrund stand. Warum sollte ein Hersteller sonst ein Öl empfehlen oder gar vorschreiben, dass in einem Bereich von -40 bis +20 Grad verwendet werden soll. Entspricht ja nicht gerade dem hier vorherrschenden Klima.


    Wäre vielleicht in Skandinavien Öl der Wahl!

  • VW hat bei der Entwicklung des EA211evo viel Arbeit in die Verbrauchsoptimierung gesteckt. Thermomanagement, Reibungsverringerung, Zylinderabschaltung. Die Gemischabmagerung hat uns die Ruckelei und das zögerliche Ansprechverhalten (Gasannahme) beschert, Die Reibungsoptimierung hat uns 50800 beschert. Das Öl 50800 ist dünnflüssiger als 50400, deshalb ist die Plasmabeschichtung der Zylinder gemacht worden. Ohne Plasmabeschichtung könnte sich das Öl auf der Zylinderwand nicht richtig halten. Deswegen darf man es auch nicht in "ältere" Motoren (nur Honspuren) einfüllen, ist also nicht abwärtskomptibel.

    Die Verwendung von 50400 im EA211evo dürfte m.E. grundsätzlich unschädlich sein, von einem gewissen Verbrauchsnachteil durch höhere Reibung abgesehen. Was auch die Abgaswerte leicht verschlechtern dürfte. Wenn ich mich recht erinnere, schreibt ERWIN 50800 für meinen 1.5er vor. Während der Garantiezeit werde ich mich dran halten, da die Verwendung anderer Öle über den Zirkoniumgehalt nachweisbar ist.

  • Wow, das nenne ich mal eine kompetente Aussage. Das zeugt von Fachwissen!

    Was ERWIN bei mir vorgibt, weiss ich nicht. Aus diesem Grund halte ich mich halt an die schriftliche Aussage von SEAT und der SEAT Werkstatt und verwende für meinen Ateca 1.5 TSI EZ 10/19 5 W30 nach Norm 504 00:nixsehenwollen: