Zwitscherndes Geräusch vom Motor, Grund sind weder Spannrolle noch Lichtmaschine

  • Liebe Community,


    ich habe im Oktober 2019 einen Seat Ateca (FR 2.0 TSI 190 PS DSG 4Drive, mittlerweile 7500km gelaufen) als Neuwagen gekauft.


    Ich bin im Grunde sehr zufrieden, habe aber seit Januar das Problem, dass der Motor nach dem Start ein starkes Zwitschergeräusch von sich gibt. Das Geräusch ist während der ersten 2-3 Kilometer Fahrt sehr deutlich wahrnehmbar und es hört sich an wie ein betagter Gebrauchtwagen.


    Ateca_Motorgeräusch.zip


    Das so etwas, besonders bei einem Neuwagen, sehr stört ist wohl offensichtlich.


    Daraufhin bin ich schon zweimal bei der Seat Werkstatt gewesen, es wurden erst die Spannrolle (wo man Abrieb festgestellt), dann die Lichtmaschine gewechselt.

    Das Geräusch ist leider immer noch unverändert hörbar, obwohl nach jedem Austausch gesagt wurde, dass es weg ist.


    Vielleicht hat ja einer hier dieselbe Erfahrung und weiss, woher das Geräusch kommen kann.

    Würde mich sehr über Eure Beratung/Meinung freuen was man da tun kann.

    Viele Grüße, Jan

  • Ich habe zumindest diesebe Erfahrung gemacht, dass Mängel (angeblich) beseitigt wurden, aber bei Abholung immer noch da waren (jedoch auch bei Audi). ;)

    Ist das Fehlerbild/Geräusch unabhängig von der Aussentemperatur, also nur abhängig vom (kalten) Motor? Oder ist es nach 2-3km weiterhin wahrnehmbar, nur nicht so laut wie im "kalten" Betriebszustand?

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.


    Das Geräusch ist unabhängig von der Aussentemperatur, es war sowohl im Winter als auch jetzt im Sommer da.

    Es könnte eventuell mit der Luftfeuchtigkeit zusammenhängen, habe da aber keine empirischen Daten.


    Das Geräusch wird leiser je länger der Motor läuft.

  • Was sagt der Service denn, versucht er es als "Stand der Technik" abzuwinken oder ist er motiviert und hat eine Meldung an die Zentrale geliefert? Oft sind die Service-Meister froh, wenn man ihnen die "Indizien" liefert, in deinem Fall dein Video.

  • Sorry, aber mir fehlen die Worte bei so viel Unfähigkeit deiner Werkstatt. Mein Meister des Vertrauens würde mich nicht mehr vom Hof fahren lassen.

    Ich drück die Daumen

  • Es kann so vieles sein was sich mitdreht, deshalb ist es schwer das genau zu lokalisieren bzw eine Ferndiagnose abzugeben.

    Wasserpumpe, Lima, Kältekommpressor, ein Haufen von Spannrollen usw.

    Das Geräusch ist nicht zu unterschätzen, weil wenn sich das betreffende Lager frisst kann das einen riesen Schaden

    verursachen...z.B. Zahnreimenriss (wobei ich nicht weiß, ob der 2.0 einen hat, mein 1.8 hat noch Kette)

    Nichtsdestotrotz würde ich mit dem nicht mehr fahren und die Werkstatt suchen lassen bis das Gequitsche weg ist!

  • Das Video habe ich der Werkstatt natürlich gezeigt :)


    Der Seat Service Meister versucht sein Bestes um herauszufinden was das Problem ist. Wie gesagt, Spannrolle und Lichtmaschine wurden schon ausgetauscht.


    Nur scheinen die bei Seat mittlerweile auch relativ ratlos zu sein. Zumindest wird es nicht als "Stand der Technik" abgewunken. Die sehen schon ein, dass das nicht normal ist. Allerdings haben sie auch gesagt, dass so ein Geräusch vielen Kunden nicht einmal auffällt (was ich schwer glauben kann), und das dass kein Grund zur Beunruhigung ist. Es scheint also nicht das erst Mal zu sein, dass solch ein Problem auftritt.


    Gerade darum bin ich natürlich beunruhigt, dass es bisher noch keine Lösung gibt. Wie Aldra schon richtig angemerkt hat, ist so ein "grundloses" Geräusch nicht zu unterschätzen, deshalb habe ich für nächste Woche noch einmal einen Termin in der Werkstatt.


    Es nervt halt nur, dass man sich bei einem Neuwagen im 4. (?) Modelljahr mit so etwas rumschlagen muss.


    Ich gebe hier natürlich ein update falls die Ursache gefunden wird.

    Bis dahin bin ich natürlich für weitere Vorschläge per Ferndiagnose dankbar!

  • Die sollen das Video zur Zentrale senden... :D

    Wenn Seat (Zentrale) aus der Ferne "ratlos" ist, lassen die normalerweise einen hausinternen "Gutachter" kommen, der dann der Werkstatt Anweisung gibt, wie fortzufahren ist (mit Begutachtung vor Ort). Ggf. muss die Werkstatt diesen aber explizit anfordern. Seat will ja auch nicht unnötig für "wilde" Austauschversuche zahlen.
    Da das ja keine Ateca-spezifische Ursache ist, sollte das eigentlich keine grosse Herausforderung sein - vor allem, wenn es jederzeit reproduzierbar ist.

  • Ist es denn ein Zwitschern oder eher ein Pfeifen?

    Wenn es ein Pfeifen ist, soll sich die Werkstatt (oder du selber) mal den Deckel vom Luftfilterkasten ansehen.

    Hatte diesen Fehler mal an einem Audi A3. Alles Mögliche abgesucht, am Ende war es ein kleiner Riss im Deckel des Luftfilterkastens!

    Cupra Ateca 2020, ohne elektrische Ledersitze und beheizbare Windschutzscheibe und Panoramadach. Sonst glaub alles! Keine Brembos!:thumbsup:

  • Also der Zahnriemen kann nicht reißen er hat eine Steuerkette..........ich finde es hört sich eindeutig von deinem drehenden Teil des Riemens an.......

    Wenn ich die Werkstatt wäre würde ich den Riemen mal kurzerhand abnehmen und dann starten....ist es weg..........liegt es primär nicht am Motor sondern wie @Aldra schon sagte an einem Anbauteil.......eventuell auch die Wasserpumpe

    Ist es ohne Riemen noch immer da DANN wird es spannend, denn dann können es Lager im Motor sein (Nockenwelle, Kurbelwelle etc.) .........


    Mein 2.0 TSI macht das Gott sei Dank nicht........

    2.0TSI Xcellence Granit Grau, 18"Felge Pablo, AHK,VC, el. Heckklappe, Ö Paket mit kl. Navi, Sitze Alcantara schw./Grau, Ass. System 2, Trennnetz...
    Best. mitte Febr 18. Liefert. Mai/Juni 18
    Geliefert am 07.05.18 / Übernahme: 15.05.18 :thumbsup:

  • So, bitte nochmal um Euren Rat.

    Der Wagen ist jetzt wegen desselben Mangels wieder in der Werkstatt. Genauer gesagt schon seit dem 22.9.20


    Das Geräusch wurde lokalisiert und soll laut dem Servicemeister aus dem Bereich der Nockenwellenverstellung kommen. Es dauert angeblich so lange, weil zuerst die Teile bestellt werden mussten und dann noch ein Spezialwerkzeug bestellt werden musste.

    Klingt für mich alles sehr komisch und ein potentieller Schaden an im Bereich der Nockenwelle ist soweit ich das sehe etwas kritisches.

    Vielleicht weiss ja hier jemand da etwas genaueres bezüglich Folgeschäden etc.


    Ich frage mich auch, wie ich mit der Situation umgehen soll. Der Schaden ist zum ersten Mal ca. 3 Monate nach Kauf aufgetreten und war deshalb rechtlich gesehen schon bei der Auslieferung vorhanden.


    Kann mir jemand sagen, wie ich jetzt am besten vorgehen sollte? Kann ich einen Ersatzneuwagen verlangen?


    Danke und Gruß,

    Jan

  • Rechtlichen Anspruch auf „Rückabwicklung“ gibt es nach dem dritten, erfolglosen Reparaturversuch. Du hast (falls du das in Erwägung ziehst) hoffentlich von jedem der Reparaturversuche den Abholschein oder Auftrag kopiert als Nachweis?

  • Ja, dass habe ich auch gehört, konnte aber durch Internetrecherche keine konkreten Paragraphen dazu finden. Mit dem Schlagwort Rückabwicklung finde ich bestimmt mehr, Danke :)

    Die Abholscheine der ersten zwei Versuche habe ich. Ich hoffe natürlich, dass der aktuelle Reparaturversuch Besserung bringt.

  • So, hier ein finales Update für die, die es interessiert:


    Es war Seat nicht möglich den Mangel zu reparieren obwohl insgesamt vier Versuche gemacht wurden.


    Nach meinem Rücktrittsschreiben mit 14 Tagen Fristsetzung ist erstmal mehrere Wochen nichts passiert, immer mit dem Verweis des Vertragshändlers auf Verzögerungen beim Hersteller oder anderen fadenscheinigen Ausreden.


    Nur nach Einschalten eines Anwalts wurde der Kaufvertrag endlich rückabgewickelt auf Basis einer zu erwartenden Gesamtlaufleistung von 150.000 km (0.67% Formel) und mit saftigen Abzügen für einen Nagel im Reifen und zwei leichten, Smart-Repair kompatiblen Kratzern. Die 0.67% sind zwar Gang und Gebe soweit ich gelesen habe, aber wenn mir einer beim Kauf erzählt hätte, dass ein Seat Ateca eine so geringe zu erwartende Laufleistung hat, dann wäre ich direkt zu einem anderen Hersteller gegangen.


    Geklagt habe ich trotzdem nicht, da das den Vorgang noch wesentlich verlängert hätte und ich eh schon sehr von der ganzen Sache und dem Verhalten des Händlers/Seat gefrustet war. Man ist da als Privatkunde aufgrund des Eigenkapitalinvestments schon sehr ausgeliefert.


    Seat hat sich bei der Rückabwicklung auch richtig Zeit gelassen – Druck von Seiten des Anwalts hat nichts bewirkt nach dem Motto "dann verklagen Sie uns doch". Nach Rückgabe des Fahrzeugs an den Händler im Mai habe ich 1.5 Monate auf mein Geld gewartet und war währenddessen natürlich ohne Fahrzeug. Insgesamt hat die gesamte Rückabwicklung 6 Monate gedauert.


    Alles in Allem eine sehr unangenehme und kundenfeindliche Erfahrung diesem Hersteller, der nächste ist entsprechend kein Seat geworden. Von diesem Hersteller halte ich mich auch in Zukunft fern.


    VG, Jan

  • mauer

    Bitte NICHT glauben ein anderer Hersteller wird sich anders verhalten.

    Ich spreche aus Erfahrung - Auto bezahlt - schon bist DU der Bittsteller........

    Ich komme von einem anderen Hersteller zu SEAT.

    Bei JEDEM Autokauf darfst du nur hoffen, dass die Mühle funktioniert.......wir sind alle Betatester

    2.0TSI Xcellence Granit Grau, 18"Felge Pablo, AHK,VC, el. Heckklappe, Ö Paket mit kl. Navi, Sitze Alcantara schw./Grau, Ass. System 2, Trennnetz...
    Best. mitte Febr 18. Liefert. Mai/Juni 18
    Geliefert am 07.05.18 / Übernahme: 15.05.18 :thumbsup:

  • Palme

    Natürlich glaube ich nicht, dass es bei einem anderen Hersteller zwingend anders läuft.

    Aber ich vermute doch, dass ein anderer Hersteller/eine andere Werkstatt solche Probleme besser diagnostizieren und auch lösen kann, das war zumindest bisher bei VW oder Volvo so.


    Auch wird bei einem anderen Hersteller eventuell mehr Wert auf Kundenzufriedenheit gelegt bzw. man versucht den Kunden durch ein gutes Tauschangebot zu halten.

    Beides war bei Seat nicht der Fall, aber es gibt ja definitiv genug andere Hersteller zur Auswahl, die ähnliche Fahrzeuge produzieren :)

  • Hi, ich arbeite bei einem Automibilzulieferer und habe ein paar Lahre die Produktvalidierung (Lebensdauerprüfungen) geleitet.

    Die 150 Tkm Laufleistung ist frech, die Bauteile müsssen nach LV124 (die Prüfnorm von VDA) 300Tkm

    und 15 Jahre Lebenzeit. Das ist ein gemeinsamer Standard von Daimler, VW BMW