Unfall nach Spurwechsel

  • Hallo liebe Community,


    gestern, auf dem Weg in den Urlaub, ist mir leider jemand in die Seite meines schönen Cupra gefahren.

    Vermutlichhhat der Unfallgegner beim Spurwechsel gepennt und ist mir in die Türe hinten links gefahren. Ich kann nicht genau rekonstruieren, wie das ganze passiert ist, ich weiß nur, dass ich meine Spur gehalten habe. Totwinkel- und Lane-Assist waren dauerhaft an.

    Der Unfallgegner kann sich zwar auch nicht erklären, wie es zu dem Unfall kam, aber ist der Meinung, dass ich ihm vor die Karre gefahren wäre.

    Wenn
    ich mir das Schadensbild ansehe, kann das aber eigentlich nicht sein.

    Ich denke, dass die Felge, sowie die die hintere Tür getauscht werden müssen. Evtl. kann die Delle auch raisgezogen werden. Der Lack ist durch die Folierung hoffentlich noch intakt.



    Die Polizei wurde zwar auf meinen Wunsch hinzugezogen, macht aber nichts weiter, als Personalien aufzunehmen.


    Habt ihr bereits in einer ähnlichen Situation gesteckt? Ich befürchte, dass die Versicherungen es sich hier einfach machen werden und wahrscheinlich 50/50 mit beidseitiger Hochstufung.


    Rechtsschutz ist vorhanden, aber noch nicht eingeschaltet. Im Moment sind die lediglich beide Versicherungen informiert.


    Ich Danke euch schon mal!

  • Hier wäre ein Zeuge gut gewesen. Ich hoffe ihr habt die Polizei gerufen, die hätten anhand des Schadensbildes auch eine Beurteilung abgeben können. Wenn die Polizei kommt, kostet es 35 Euro Bußgeld. Auch wenn ich Schuld wäre, wäre die Situation geklärt.
    Ich würde wenigsten deinen Rechtsschutz informieren, die geben einem gute Tipps, ohne gleich einen Prozess zu starten.
    Ich habe auch einen Rechtsschutz, jedoch habe ich diesen noch nie in Anspruch genommen, da die Situation eindeutig war und ich von den Werkstätten immer gut beraten wurde.
    In deinem Fall würde ich aber mal zum Telefon greifen und den Rechtsschutz kontaktieren. Im schlimmsten Fall geht es 50/50 aus und jeder zahlt seinen Schaden selbst oder auch den Schaden des anderen. Deswegen gibt es doch Versicherungen, das sie einem doch Helfen.
    Wenn ihr euch aber schon geeinigt habt, das jeder seinen Unfallschaden selbst reguliert, kannst du auch mal in eine Werkstatt fahren und deinen Schaden schätzen lassen und immer noch entscheiden ob der Schaden über die Versicherung reguliert wird. Vielleicht hast du sogar ein Rabattschutz, dann wirst du auch nicht höhergestuft, solange du bei deiner Versicherung bleibst.


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  • Hat nicht der Ateca einen UDS? Bin mir nicht ganz sicher, aber glaube mal sowas gelesen zu haben. Vielleicht hätte das evtl. geholfen.

    Auf jeden Fall einen Unfallgutacher einschalten. Diese können anhand von Unfallspuren auch den Hergang rekonstruieren.

  • Danke schon schon mal für die Tipps.

    Die Polizei war vor Ort. Leider scheint es in München so, dass die Polizei eben nicht den Hergang klärt (Aussage der Polizisten vor Ort), sondern nur die Kontakdaten aufnehmen. Die haben sich nicht mal den Führerschein zeigen lassen und schienen sogar genervt, dass sie mit sowas belästigt werden.

    Sicher, gibt größere Probleme auf der Welt, aber beim Auto geht's meist gleich um hohe Summen.


    Potenzielle Zeugen sind leider direkt weiter gefahren.

    Ich war auch verwundert und ein wenig verägert. Die sind mit drei Mann angerückt, um mir das mitzuteilen.


    Ich werde wohl wirklich einen Gutachter einschalten müssen. Wie gesagt, bin ich meiner Spur treu geblieben.

    Auch hätte sich die Karre mit Laune-Assist und Totwinkelwarner ziemlich gewehrt, wenn ich die Spur gewechselt hätte.

  • Hat der Unfallgegner auch einen Zeugen?


    Es wir in jedem Fall auf eine Teilschuld für dich herauslaufen.


    Jeder der mit einem KFZ auf der Straße fährt haftet aus der Betriebsgefahr.


    Es sei denn ich kann ein unabwendbares Ereignis nachweisen. Diese geht jedoch nicht ohne Rechtsanwalt.


    bei Gericht läuft es in den meisten Fällen auf 50:50 raus.


    Ich spreche aus über 40 Jahren Berufserfahrung als Versicherungskaufmann.

    Ateca FR 2.0 TDI 190 PS, Nevada Weiß, DCC, AHK, Pano,Infotain Plus, Leder mit elektrischen. Sitz, Kessy, Licht & Sicht, Standheizung, WSS beheizt, Assi V, Parkassit. Bestellt: 03.07.2018. UVLT 3-2019. Zulassung 03.07.2019.:)

  • Hat nicht der Ateca einen UDS? Bin mir nicht ganz sicher, aber glaube mal sowas gelesen zu haben. Vielleicht hätte das evtl. geholfen.


    Ich habe das Ganze mal über den Lexikon-Eintrag "UDS" verlinkt. Es gibt nämlich tatsächlich ein Thema mit Beiträgen hierzu unter:


    Unfalldatenspeicher (Event Data Recorder)

  • Der Unfallgegner hat keinen Zeugen, nein.

    Er hat auch direkt gesagt, dass er nach vier Stunden Autofahrt ziemlich platt war, was wiederum für Unaufmerksamkeit spricht.

    Wenn mir jemand ins Heck knallt, ist das für mich ja ein unabwendbares Ereignis.

    Ohne die Spur zu wechseln muss ich ja nicht permanent in den Spiegel schauen.

    Das zu Beweisen ist natürlich die Schwierigkeit an der ganzen Geschichte.


    Ich hoffe, dass man anhand des Schadensbilds den Hergang rekonstruieren kann.

  • Sofort ab zum Anwalt für Verkehrsrecht, bloß nicht selbst einen Gutachter beauftragen. Kümmert sich ein guter Anwalt selbst drum.

    Gutachter kennen solche Schäden und können diese normalerweise nachstellen.


    Wichtig: Nicht zu viel Zeit vergehen lassen, da es ansonsten passieren kann, dass der Unfallgegner sein Fahrzeug bereits repariert hat. Macht es für einen Gutachter nur unnötig schwerer.


    Ansonsten schon einmal versuchen die Situation durchzugehen und aufzuschreiben. Je länger man wartet, desto eher vergisst man Dinge.

  • Ich hatte mal vor Jahrzehnten einen heftigen Crash. Da wollte einer aus einer Parklücke rausfahren - ist er auch - und hat mich hinten an der Beifahrerseite hinter der B-Säule derart erwischt, dass er mich auf die Gegenspur gedrückt hatte. Lange Rede kurzer Sinn: Gutachter und Anwalt erklärten übereinstimmend, dass es für mich ein unabwendbares Ereignis war. Es lag außerhalb des (meines) normalen Sichtbereiches. 2 Tage später hatte die gegnerische Versicherung aufgrund des Gutachtens den Neukauf eines neuen Fahrzeugs zugestimmt. Mein Auto war erst 4 Monate alt und auf der Gegenspur war auch noch ein Fahrzeug...

    Das nur mal so mittgeteilt, weil bei dir der Einschlag auch hinter der B-Säule ist. Du warst also längst vorbei - er hätte das sehen müssen, weil in seinem Sichtbereich und nicht in deinem.

    Gruß

    Hartmut

    Freundlichkeit ist wie ein Bumerang - sie kommt zurück!

  • Ich hatte mal vor Jahrzehnten einen heftigen Crash. Da wollte einer aus einer Parklücke rausfahren - ist er auch - und hat mich hinten an der Beifahrerseite hinter der B-Säule derart erwischt, dass er mich auf die Gegenspur gedrückt hatte. Lange Rede kurzer Sinn: Gutachter und Anwalt erklärten übereinstimmend, dass es für mich ein unabwendbares Ereignis war. Es lag außerhalb des (meines) normalen Sichtbereiches. 2 Tage später hatte die gegnerische Versicherung aufgrund des Gutachtens den Neukauf eines neuen Fahrzeugs zugestimmt. Mein Auto war erst 4 Monate alt und auf der Gegenspur war auch noch ein Fahrzeug...

    Das nur mal so mittgeteilt, weil bei dir der Einschlag auch hinter der B-Säule ist. Du warst also längst vorbei - er hätte das sehen müssen, weil in seinem Sichtbereich und nicht in deinem.

    Gruß

    Hartmut

    Danke für die ausführliche Schilderung!

    So sehe ich das nämlich auch.


    Genrell vielen Dank für eure Beiträge und Erfahrungen. Macht mir doch ein wenig Hoffnung, dass ich die Sache vernünftig gelöst bekomme.

    :)

  • ich denke das sollte zu 100% positiv für Dich ausgehen. Der Anstoß war hinten links. D.h. Du warst halb vor ihm. Er hat Dich einfach übersehen. Warum, ist eigentlich egal. Man kann nicht einfach den Blinker setzen, im gleichen Augenblick die Spur wechseln und im Falle eines Unfalls behaupten der wäre mir reingefahren. Dem Spurwechsler obliegt hier die größere Sorgfalt.

  • Zum Beweis meines korrekten Verhaltens würde ich den UDS auslesen lassen, sofern hier ein Ereignis erkannt wurde, so sollten auch die Daten der letzten Sekunden vor dem Ereignis zu finden sein.

  • Ich hab mir den Schaden nochmal angesehen.

    Der schwarze Abrieb im unteren Bereich sieht stark nach Reifenspuren aus. Also hat der Gegner sein Fahrzeug sehr wahrscheinlich in meines hineingelenkt.


    Anwalt ist jetzt auch eigenschaltet, mal gucken, was der drauß macht.

  • Das ist doch schon ein deutlicher Hinweis darauf,dass "er" gelenkt hat. Denn nur so kommt sein Reifen an deinen Cupra-Ateca. Wichtig - mach reichlich Fotos aus verschiedenen Perspektiven von der "Einschlagstelle" . Nichts wegmachen! Aus diesen Spuren "liest" ein evtl Gutachter das gleiche wie wir. Wärest du rübergezogen, hättest du keine Reifenspuren an der Karosse.

    Ich drücke die Daumen :thumbup::thumbup:

    Gruß

    Hartmut

    PS: Nur bei eingeschlagener Lenkung ragt der Reifen über die Karosse hinaus.

    Freundlichkeit ist wie ein Bumerang - sie kommt zurück!

  • es ist nicht nur in München so, dass die Polizei keine weiteren Ermittlungen tätigt. Laut Bußgeldkalog ist es ein verwarnungsfähiges Delikt und somit wird der Unfall nur als Kleinunfall (Kurzpersonalien, Kennzeichen) aufgenommen. Dies entspricht durchaus den Richtlinien für die Unfallaufnahme.

  • atecaneser Ja,Fotos hab ich reichlich gemacht. Mal sehen wie's dann ausgeht :/


    rigo1511 War mir gar nicht bewusst, dass die Polizei da generell nichts weiter macht.

    Hätte ich so nicht gedacht, da ja auch bei Kleinunfällen eine mitunter nicht geringe Schadensumme zur Debatte steht.


    Macht's natürlich deutlich aufwändiger, die Schuldfrage zu klären. Aber gut, sei's drum.


    Habt vielen Dank für die nützlichen Ratschläge! :)