Wie kommt das eigentlich mit dem niedrigeren Spritverbrauch beim Chiptuning zustande?
Ich würde diese grundsätzliche Frage noch ergänzen und zwar
Wie kommt das eigentlich mit dem niedrigeren Spritverbrauch beim Chiptuning zustande und dennoch zur mehr Motorleistung?
Es liegt daran, das eine Software geschrieben wird die quasi für viele Motoren verwendet wird. Die haben die Zeit nicht dafür für jeden einzelnen Motor eine separate Software zu schreiben. Jetzt kommt der Tuner der eben auf den Prüfstand den Motor bis ins Detail neu schreibt ( kernfekd ) Vw könnte das auch, aber es kostet zu viel es is einfacher eine Software zu schreiben und in vielen Motoren einfach drauf zu hauen.
Zitat:"Die haben die Zeit nicht dafür für jeden einzelnen Motor eine separate Software zu schreiben."
.... und die Erde ist eine Scheibe.
Sorry - ich möchte nicht wissen, wieviel Entwicklungsarbeit und Tests (sogenannte Mannjahre) in einem modernen Motor stecken. Und laut deiner Aussage soll die Zeit nicht dafür langen für jeden Motor die entsprechende Software zu schreiben
Ein Tuner, der definitiv nicht so einfach auf alle interne Werte von anderen Steuereinheiten zugreifen kann bzw. keine Ergebnisse von jahrelangen Testreihen zu diesem Motor unter verschiedenen Bedinnungen hat, perfektioniert dann die Software.
Das ist leider falsch die Reserven kommen daher das die Software für alle Klimazonen der Welt geschrieben wurde. Vom kalten Russland bei -25Grad bis zu heißen Länder wie Dubai wo man locker mal 45 grad oder mehr hat. Genauso muss die Sauerstoffdichte berücksichtigt werden, der Motor muss in den Niederlanden genauso laufen wie in den Alpen. Das schlimmste sind dann Kombinationen aus den obigen Faktoren. Lebt man jetzt im gemäßigten Europa kann man die Extrem ausblenden und so die Mehrleistung erzielen!
Das klingt für mich schon wesentlich logischer und auch techn. nachvollziehbar.
Was mich nur wundert, warum verarbeitet die Herstellersoftware das nicht auch schon?
In den heutigen Autos sind so viele Sensoren verbaut, die alle wichtigen Eckdaten doch bereits an die Software liefern z.B. Außentemperatur, verschiedene Motortemperaturen, Öltemperatur und Ölqualität, Höhe vom Auto über dem Meeresspiegel für den Luftdruck, Qualität vom Kraftstoff (Klopfsensor) usw. d.h. die Daten für die optimale Leistung hat das Auto bzw. Motor auch ohne Chiptuning bereits und die werden auch ausgewertet siehe unterschiedliche Stickoxidwerte (NOx) bei verschiedenen Außentemperaturen oder ob am Meer oder in den Bergen.
Durch Chiptuning werden Herstellergrenzwerte für den Motor und weiteren Komponenten z.B. erhöhten Ladedruck vorwiegend durch die Steuerung des Wastegate (Überdruckablass) überschritten.
Durch die Druckerhöhung ohne bauliche Veränderungen steigt die Belastung speziell der Lagerschalen extrem und erhöht den Verschleiß um ein Vielfaches. Das ist einfach mechanisch erklär- und einsehbar. Dadurch läuft der Motor auch heißer, denn es wird im Vergleich zur Druckerhöhung und Leistungssteigerung weniger Kraftstoff verbrannt. Die Einspritzkennung erfährt nämlich oft keine Veränderung. Der eingespritzte, frische Kraftstoff sorgt normal für eine Innenkühlung der Brennräume. Erfährt das Kraftstoff-Luft-Sauerstoff-Gemisch jedoch eine Abmagerung, steigt die Temperatur im Brennraum und verbleibt in der Abkühlphase während den Arbeitstakten. Das liegt daran, weil die Zwangsbeatmung durch den Turbolader, dessen Ladedruck erhöht wurde, den Brennräumen ein zuviel an Luft und Sauerstoff gegenüber der nicht veränderten Einspritzmenge an Kraftstoff quasi einpresst. Dadurch sind durchgebrannte Kolbenböden und Auslassventile mit der Zeit wohl erklärbar.
Ein weiterer Punkt ist die Zahnriemen- bzw. Kettensteuerung. Sie erfährt eine erhöhte Dauerbelastung was zumindest eine deutlich kürzeren Wechselintervall mit sich bringt (aktuell bei Seat Ateca wohl um die 200.000 km). Ebenso sollten die Ölwechselintervalle um ein Drittel der Fahrstrecke verkürzt werden.
Mein Fazit:
Der normale Kunde kann einfach nicht sagen, welchen langfristigen Folgen bzw. Verschleiß das Chiptuning wirklich hat. Entscheidet man sich für ein Chiptuning, sollte man unbedingt bei einem seriösen Anbieter abklären, was an baulichen Veränderungen erforderlich ist. In aller Regel ist in meinen Augen ein größerer und durchsatzfähigerer Ladeluftkühler zwingend notwendig, damit die in die Brennräume eingepresste Luft für mehr Innenkühlung sorgt. Ein separater Ölkühler unterstützt diesen Schritt zusätzlich. Das ist aber erst die halbe Wahrheit - abzuklären gilt noch, ob belastbarere Lagerschalen verbaut werden müssen.
Ich kann keine Aussage darüber machen, ob die aktuellen Motoren immer noch belastbarer sind ohne das ein Schaden entsteht. Ebenso keine Aussage zu Lagerschalen, Lagerböcke und Ladeluftkühler mit deutlich mehr Durchsatz an heruntergekühlter Ansaugluft.
Für mich sind die aktuellen Motoren schon ziemlich techn. ausgereizt und von daher ist ein Chiptuning der Beginn eines Tod auf Raten für mein neues Auto. Der Nutzen steht für mich in keinem Verhältnis zum Risiko (Verlust der Werksgarantie). Interessant wäre auch zu wissen wer in einem Schadensfall wem was beweisen muss, also der Kunde Seat, dass er kein Chiptuning gemacht hat oder umgekehrt.