Uff... Das könnte das Ausschlusskriterium für mich sein.
Aus den Türen kann man bestimmt keinen ordentlichen Bass holen.
Und eine Kiste kommt keinesfalls in Frage.
Für mich ist deine Aussage "Das könnte das Ausschlusskriterium für mich sein" so nicht nachvollziehbar.
Warum?
Um tiefen Schalldruck jenseits von gut und böse zu erzeugen, gilt es viele Zusammenhänge zu erkennen und Komponenten optimal einzusetzen. Untersitzwoofer sind in der heutigen Zeit aus meiner Sicht suboptimal.
Grundlage:
Für die Wiedergabe besonders tiefer Frequenzen (unter 120 HZ) werden spezielle Lautsprecher eingesetzt. Sie werden bezeichnet als Sub, Woofer oder Subwoofer und sind für das begehrte Boom-Boom verantwortlich. Hierbei wird differenziert: Frequenzen unter 80 Hz bezeichnet man als Tiefbaß. Den Bereich von 80- 180 Hz nennt man Kick-Baß. Dieser obere Baßbereich sorgt wörtlich für den entsprechenden Kick und wird meistens von Lautsprechern mit kleinen, schnellen Membranflächen und 16-20 cm Durchmesser wiedergegeben.
Einbaumöglichkeiten:
Free-Air
Die einfachste Methode für konsequent preiswerten Baß ist der sogenannte „Free-Air-Einbau“. Für ein gutes Gelingen im Free-Air-Einbau ist ein Chassis mit den dafür entsprechenden Parametern erforderlich. Wichtig ist eine möglichst tiefe Resonanzfrequenz und eine Güte zwischen 0,65 und 0,85, sowie eine grösstmögliche Membranauslenkung.
Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten der Montage:
Hinter der Rückenlehne
Hierbei wird ein entsprechendes Lautsprecherchassis vom Kofferraum aus auf einer Holzplatte an die Rücksitzlehne montiert. Pappe und sogar störendes Blech auf dem Weg in den Innenraum wird kurzerhand entfernt. Doch Vorsicht: Nur wenn der Fahrzeughersteller grünes Licht gibt, wird es beim nächsten TÜV-Besuch keine Probleme geben. Bei vielen Fahrzeugen ist das Blech hinter der Rücksitzlehne als tragendes Teil konstruiert.
Generell gilt: Sind im Blech Vertiefungen oder „Beulen“ die der Versteifung dienen vorhanden, dürfen diese sägetechnisch nicht geopfert werden. Besitzer eines PKW mit Heckklappe haben es da ein wenig einfacher: Die umklappbare Rücksitzlehne ist in keinem bekannten Fall ein tragendes Teil. (Angabe ohne Gewähr!) Trotzdem sollte man die geringere Stabilität berücksichtigen und mit einem Holzkreuz verhindern, daß Rückbankpassagiere durch die Polster plumpsen.
In der Ablage
Durch die hängende Montage ist im Vergleich zur Rückenlehnen-Montage ein schlechteres Impulsverhalten zu erwarten. Ebenso sinkt bei schlechten oder besonders schweren Membranmaterialien die Belastbarkeit, durch ein vorzeitiges Anschlagen der Schwingspule an die Polplatte des Magneten. Eine optimale Abdichtung ist erforderlich!
Bei einer Free-Air-Einbauvariante muß immer an eine eventuelle Unfallsituation gedacht werden: Ein armdickes Holzbrett an Stelle der einfachen Pappablage im Heck, verändert nicht nur das Crash-Verhalten, sondern kann schon bei Unfällen schon mit geringer Geschwindigkeit zum tödlichen und köpfenden Geschoß von hinten werden. Auch die Verriegelung der umklappbaren Lehne hält den Beanspruchungen im Falle eines (Un-) Falles durch das erhöhte Gewicht nicht Stand.
Und so wird der Kofferrauminhalt zum gefährlichen Geschoß. Dies ist beim Einbau auf jeden Fall zu beachten, und wenn nötig sollte man entsprechende Gegenmaßnahmen treffen.
Woofer in der Reserveradmulde
Nicht nur bei Kombifahrzeugen ist dieser Einbau sehr beliebt. Die Lade- und Kofferraumfläche wird nicht beeinträchtigt.
In vielen Fällen kann sogar das Reserverad beibehalten werden und die Inneneinrichtung wird in den seltensten Fällen beschädigt.
Gehäusesubwoofer
Generell hat sich der Einsatz von Gehäuse-Subwoofern in der Praxis durchgesetzt. Die Bauform ist auf die Anforderungen des Chassis abgestimmt und ist meist mit wenigen Handgriffen aus dem Kofferraum zu entfernen. Zudem gibt es schöne und platzsparende schräge Varianten, bei denen das Gehäuse der Rückenschräge angepaßt ist. Zuerst muß an dieser Stelle ein Vorurteil aus dem Weg geräumt werden:
Der Einsatz von Gehäusesubwoofern ist nicht nur bei Heckklappenfahrzeugen à la Golf und Astra möglich. Bei diesen stellen die Papp-Ablagen oder Stoff-Bezüge der Rückenlehnen keinen beachtenswerten Widerstand dar und wird von den Baßwellen ohne Problem durchdrungen. Auch bei Limousinen mit Kofferraum ist die Verwendung von Gehäusesubwoofern durchaus mit Erfolg gekrönt. Die Angst, der Baß könnte nicht bis in den Fahrgastraum durchdringen ist unbegründet.
Alle Fahrzeuge verfügen über Entlüftungsöffnungen, welche die druckvolle Reproduktion von Schallwellen tiefster Art erlauben. Sogar bei Fahrzeugen mit einem hochkant hinter der Rückenlehne stehenden Tank (z.B.: Mercedes SL, 190 etc.) ist im Innenraum noch genügend (S)Baß vorhanden.
Warum das so ist? Auch Sie kennen den Effekt von einem Ampelstop:
Ihr Nebenan hat seine Musikanlage voll Power laufen. Im eigenen Auto hört man selbst aber nur das tiefe „Bumm, Bumm.“
Bei Kofferraumfahrzeugen ist also das zweite Auto der Kofferraum und so hört man auch ohne vorhandene Öffnungen oder räumlichen Kontakt den Baß. Hieraus läßt sich auch ableiten, daß nur wirklich tiefe Frequenzen (unter 80 Hz) an das Ohr des Zuhörers kommen. Für den Einsatz der Bandpaß-Bauform also durchaus geeignet. Wer aber den druckvollen Mid-Baß erleben möchte, muß sich schon einiges einfallen lassen.
Aktiv-Subwoofer
Die Verwendung von Gehäusesubwoofern mit integrierter Endstufe stellt eine sehr einfache Möglichkeit der Aufrüstung dar.
Der Einbau ist schnell gemacht und dank High-Power-Eingängen auch an alle Radios nachrüstbar. Das genau abgestimmte Verhältnis von Verstärkerleistung auf Lautsprecher läßt keine Überlastungsprobleme oder Abstimmungsprobleme zu.
Die Schattenseite: Eine Erweiterung für mehr Schub ist fast unmöglich. Hat man sich ersteinmal an die Leistung gewöhnt, kommt man um einen Austausch nicht herum. Ebenso sind die Endstufen für Dachblech anhebendes Bumm, Bumm nicht geeignet. Bei moderaten Abhörlautstärken und wenig Lust auf mehr ist dieses Prinzip aber durchaus geeignet und zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis/Leistungs-Verhältnis aus.
Untersitzwoofer
Direkt unter den Sitz montiert soll hier versucht werden die Physik zu überlisten. Mit einer kleinen Membranfläche (8 - 13 cm) und der Gehäusegröße eines Schuhkarton wird versucht tiefe Töne zu erzeugen. Bis zu einem gewissen Grad funktioniert das zwar, stellt aber mit den heutigen Möglichkeiten der Technik nur noch eine Lösung in wirklichen Problemfällen da, zumal der Platz unter den höhenverstellbaren Sitzen dürftig ausfällt.
Körperschallwandler
Eine ganz andere Art von Baß-Erlebnis versprechen die Körperschallwandler.Nicht nur als Cabrio- oder Notlösung. Warum sich diese neue, wunder- und druckvolle Art der Schallwandler noch nicht durchgesetzt hat, ist sicherlich in zwei Punkten zu sehen:
Als ersten ist da die Einstellung allem neuen Gegenüber nach dem Motto: Was der Bauer nicht kennt, das ißt er nicht.
Als zweiten Grund fehlt sicherlich das Verständnis, denn wie kann so ein kleines Ding so viel Baß machen. Eigentlich macht er auch keinen Baß.
Dieser handtellergroße Erdbebensimulator produziert keinen hörbaren Luftschall, sondern spürbaren Körperschall, indem er Schwingungen direkt an die Karosserie und damit auch an den Sitz weitergibt.
Positiv ist der geringe Leistungsbedarf. Gerade 25 Watt werden benötigt und der Einsatz ist auch ohne Frequenzweiche möglich, da der Frequenzgang dieser „Woofer“ die 100 Hz-Marke kaum überschreitet.
Als sinnvolle Ergänzung vorhandener Subwoofer oder als Einstiegs-Lösung bei schwierigen Platzverhältnissen ist diese kleine Lösung der absolute Hit. Wer aber einmal eine Anlage mit dem kleinen Druckmacher im wahrsten Sinne des Wortes erlebt hat, wird sich sagen: Nie wieder ohne.