Beiträge von Schimanski im Thema „Einfahren“

    erzengelry:
    Da sieht man mal wieder, dass mit Halbwissen und (aus welchem Grund auch immer) auf persönlicher Ebene wild argumentiert wird, anstatt sachlich Stellung zu nehmen. Vielleicht meinerseits zu überspitzt ausgeführt, sodass man sich scheinbar genötigt fühlt, unsachlich zu werden.


    Stichwort Tribologie!


    Ich war mal bei Conti in der Entwicklung von Diesel- und Benzinpumpen tätig. Zu dieser Zeit wurden mit derartigen Pumpen Drücke von bis zu 250 bar erreicht. Und ob man es nun glaubt, oder nicht: Diese Pumpen wurden ausschließlich durch das zu verdichtende Medium geschmiert. Kein Öl! Der erforderliche Druck liegt bei diesen Pumpen drehzahlunabhängig und lastunabhängig ständig an. Ich kann mir gerade nicht vorstellen, wie diese Pumpen durch hügelige und kurvige Landstraßen eingefahren werden sollen? ?( Und wie soll sich denn bitte ein Motor an etwas gewöhnen?
    *Sarkasmus-Ende*


    Aber ok, ich verstehe schon, was du meinst. Und du denkst also, dass ein moderner Pkw-Motor ca. 1500 km schonend eingefahren werden muss, um eine gewisse Langlebigkeit zu ermöglichen? Überleg doch mal, wie viele Richtungswechsel / Umdrehungen die Einzelkomponenten während dieser 1500 km erfahren müssen. Mal rein theoretisch angenommen, man würde die ersten 1500 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 km/h an einem Stück fahren. Das wären 900 Minuten. Wenn ich jetz der Einfachheit halber wieder die 1000 U/min nehme, komme ich auf knapp 1 Million Zyklen. In der Praxis verständlicherweise wesentlich mehr. Völlig übertrieben...


    Desweiteren hast du scheinbar nicht ganz verstanden, was ich ausdrücken wollte. Natürlich fährt niemand 100 km mit konstanter Drehzahl. Mit meiner (vielleicht aus deiner Sicht zu sehr vereinfachten) Rechnung möchte ich letztendlich eigentlich drei Fragen stellen: Wieviel Reibung zwischen bewegten Teilen ist nötig, um diese dann als eingefahren bezeichnen zu können? Was genau passiert im Motor, wenn er eurer Meinung nach nicht schonend eingefahren wird (mehr Späne/Partikel, größere Späne/Partikel, tiefere Riefen in der Hon-Struktur)? Was führt denn eurer Meinung nach zu dem erhöhten Verschleiß der Zylinder und Kolbenringe, wenn man zu hohe Drehzahlen fährt?

    Ich könnte mich bei diesem Thema schon fast ein bisschen reinsteigern... :schockiert:
    Da wären noch soooooo viele Fragen und mindestens 5-mal so viele Antworten.

    Ich finde das Thema "Einfahren" irgendwie ein bisschen überbewertet. Meiner Meinung nach würden 100 km schon ausreichen, damit die beweglichen Motorteile sich aufeinander abstimmen. Wenn man sich mal überlegt, dass man für die Strecke von 100 km grob geschätzt (fürs einfachere Rechnen) mind. 1 Stunde benötigt. Und mal angenommen, man würde mit lediglich 1.000 U/min fahren. Dann wären das 60.000 Hübe.
    Was soll denn bitte nach 60.000 Hüben noch passieren???? Und dann stellt sich mir noch die Frage, warum hohe Drehzahlen schädlich sein sollen. Was bitte, außer einem eventuellen Temperaturanstieg, ist der Unterschied zwischen 1.000 und 6.000 U/min?