1. In Deutschland ist zunächst mal bei gar nichts Schluss. Es gab Ende der 80er mal eine Zusammenkunft, bei der die Premiumhersteller Mercedes, BMW und Audi eine freiwillige Selbstverpflichtung eingegangen sind, die eine Begrenzung bei 250km/h vorsah. Grund war übrigens nicht die Sorge um die Verkehrssicherheit, sondern die Tatsache, dass bei der damals machbaren Steifigkeit der Karosserien (Finite-Elemente-Methode war noch Zukunftsmusik) die Fahrzeuge drohten, bei weiterer Steigerung jenseits der 220km/h durch Karosserieschwingungen instabil zu werden. Zur weiteren Stabilisierung hätte man hohe Aufwände betreiben müssen. Der einzige Hersteller, der das auch ohne Probleme hinbekommen hätte, war Audi, weil die schon damals konstruktiv anders gebaut wurden. Das ist aber alles Schall und Rauch. Auch die Premiumhersteller begrenzen die Fahrzeuge nicht, wenn sie leistungsmäßig nicht mindestens 260 km/h fahren. Teilweise sind die Begrenzungen sogar "politisch": BMW E92 330i lief z.B. unbegrenzte 252 km/h (=265km/h Tacho), der gleich starke 330d war bei 248 km/h (Tacho!) abgeregelt.
Ein M3 E92 läuft GPS normal 265 km/h abgeregelt, um sicherzustellen, dass er die AG-Modelle immer überholen kann. Ist die Abregelung erhöht auf angebliche 280km/h, sind es laut GPS 292 km/h bei Serienbereifung - d.h. 310km/h Tacho (d.h. wieder ein Tick weniger als ein M5, der bei 305 km/h abgeregelt wurde - die Hackordnung muss schon erhalten bleiben). Bei dem Auto hängt es sogar noch massiv von den Reifen ab. Mit Winterreifen hatte ich schon mal 320 km/h auf dem Tacho, weil die Begrenzung als Maximaldrehzahl im 7. Gang realisiert ist, während der Tacho die Radumdrehungen misst und den angenommenen Radumfang einkalkuliert.
2. Ein 300 PS SUV mit relativ gutem cW-Wert und vglw. kleiner Luftaufstandsfläge kann "ca." 250km/h erreichen - wohlgemerkt, echte GPS-Geschwindigkeit - eine Abregelung erübrigt sich also und wenn sie vorhanden wäre, würde bei Serienleistung die Geschwindigkeit auch nicht steigen.
Laut Tacho mit ca. 5% Voreilung sind das eben ca. 265km/h. Grund ist, dass ein Tacho niemals zu wenig anzeigen darf. Früher war es mal so, dass die Genauigkeit des Tachos im Tacho abgebildet wurde: 900 oder 950 stand da meistens. Das war exakt die Genauigkeit, die gleichzeitig der mittleren Voreilung entsprach. Am Rande bemerkt: Genau das war der Grund, wieso früher ein Kadett GSI "schneller" war als ein Golf GTI: Opel verbaute damals Tachos mit 10% Voreilung (900er), VW hatte 5% (950er). Folglich war der GSI eben bei ca. 200km/h eben "angeblich" 10km/h schneller - laut Tacho!
3. Ja, das Gewicht spielt eine untergeordnete Rolle (es erhöht die Reibung). cW * A ist relevant - übrigens ggf. auch Extrem(breit)bereifung. Leistung, klar, plus Getriebeverluste. Und, ob die maximale Leistung bei maximaler Geschwindigkeit auch erreicht werden kann (Untersetzung). Das ist bei modernen Turbomotoren aber fast immer der Fall. Die Zeiten, wo ein E36 325i Coupe mit 5-Gang in den Limiter lief, weil der cW-Wert und die Luftaufstandsfläche besser war als bei der Limousine, sind bei heutigen langen Übersetzungen vorbei. Und die Getriebeverluste sind heute auch geringer als früher, trotz Allrad (wobei die Haldex ja sowieso meist offen ist). Insofern müsste man bei dem verlinkten Rechner eher "Motor und Antrieb an gleicher Achse" als "Allradantieb" wählen, das ist realistischer für die angenommenen Getriebeverluste beim Cupra Ateca.