Hallo Hartmut,
also ich bin überzeugt, dass eine solche Möglichkeit der aktuellen Statusabfrage von einem Neuwagen für den Kunden einen Mehrwert bietet und die Kundenzufriedenheit erhöhen würde.
Die Sendeverfolgung bei DHL, UPS usw. zeigt das es geht, ABER kaum einer stellt sich vor wie kompliziert die interne Abläufe da schon in der Praxis sind. Bei der Produktion von einem Auto sieht es wesentlich komplizierter aus.
Grundvoraussetzung ist dafür die Zertifizierung von einem Unternehmen. Und Seat Deutschland GmbH gehört zu den ersten Fahrzeugimporteur, die bereits im Jahr 2000 nach DIN ISO 9001 erfolgreich ein Audit hatten und zertifiziert wurden (Quelle).
Ein wesentlicher Grundsatz vom Qualitätsmanagement-Norm ISO 9001 ist die Prozessorientierung d.h. die Erhöhung der Transparenz betrieblicher Abläufe, sowie die Absenkung der Fehlerquote und somit Reduzierung der Kosten, um eine Erhöhung der Kundenzufriedenheit zu erzielen ist bei Seat nachweislich bekannt. Und genau diese Punkte kommen bei mir in der Praxis nicht an.
Warum kann das Seat - nach meiner Erfahrung - aktuell nicht umsetzen?
Einfach ausgedrückt - die linke Hand weis nicht was die rechte Hand macht.
Ich bin extra mal zeitaufwendig über das Beschwerdemanagement von Seat Deutschland gegangen. Dann erfährt man, dass die Bestelldaten irgendwo auf einem Server in Spanien liegen und man aus Deutschland keinen direkten Zugriff auf die Daten hat (also kein Leserecht). Man stellt also eine Anfrage per Email in Deutschland und bekommt auch per Email die Daten nach einer Zeit aus Spanien zurück. Ebenso besteht kein direkter Zugriff auf den bzw. die Server in Tschechien, wo unteranderem der Ateca gebaut wird. Ich rede auch nur von Leserechte. Warum das so ist kann nur Seat beantworten. Aber das erklärt, warum Seat eine solche Statusabfrage technisch derzeit nicht anbieten/realisieren kann.
Selbst die Händler/Verkäufer bekommen in der Fläche unterschiedliche und zum Teil sogar absichtlich falsche Informationen. Ich erinnere nur als es am Anfang das Problem mit dem "kleinen" Diesel gab. Die Händler sagten Kunden immer noch das es "nur" Lieferprobleme gibt und in der Presse stand zu diesem Zeitpunkt schon, dass der "kleine" Diesel in diesem Jahr (2016) so keine Zulassung bekommt. Dadurch wurde dann eine Welle von Umbestellungen ausgelöst. Die Verantwortlichen von Seat hatten diese Info schon mindestens 6 Wochen vorher gehabt bis es offiziell von Seat bestätigt wurde und die Verkäufer das auch so dem Kunden ab diesem Zeitpunkt so auch sagen durfte.
Das verschiedene Bauteile ohne höhere Gewalt während der Produktion für längere Zeit nicht zur Verfügung stehen ist ebenfalls für mich nicht nachvollziehbar. Ich rede nicht von einem Bauteil, sondern von verschieden Komponenten für längere Zeit (z.B. AHK, elektr. Fahrersitz, bestimmte Felgen und Reifengrößen usw.) selbst die Farbe (samoa orange) geht aus.
Diese Beispiele zeigen mir als Kunde das es intern bei Seat an einigen Stellen - warum auch immer - nicht rundläuft. Eine Zerifizierung auf dem Papier nützt einem Unternehmen nichts, wenn es in der Praxis nicht umgesetzt wird.
Mir ist vollkommen klar das die Produktion von einem Auto wirklich sehr komplex ist und intern 1000 Prozesse ineinandergreifen müssen. Aber die Praxis zeigt auch das andere Hersteller es teilweise besser hinbekommen als Seat. In wieweit dabei noch die interne Firmenpolitik von VW eine Rolle spielt kann ich nicht sagen. Bin mir aber ziemlich sicher, das Seat mehr könnte, wenn es VW zulassen würde.