Beiträge von Kupferjunge im Thema „Empfindlicher Lack - Vogelkot“

    Besteht dann, von der Qualität her, ei Unterschied zwischen früher verwendete Kunstharzlacke und den heutigen wasserlöslichen Lacken? War die Qualität früher doch besser - sprich widerstandsfähiger-?

    Zunächst muss ich eine Kleinigkeit korrigieren. Wasserlösliche Lacke wären katastrophal, da Regen alles auflösen würde. Die Lacke heute sind sogenannte Lacke auf Wasserbasis (waterborne auf Englisch). Man möchte heute einfach nicht mehr die lösungmittelhaltigen Lacke einsetzen aufgrund von diversen Regularien etc. was ich auch vernünftig finde.

    Es ist immer eine Frage des Geldes. Ein Seat hat nun mal nicht das Budget was z.B. ein Ferrari hat. Es gibt da immense Unterschiede in der Qualität, sowohl in der Chemie der Lacke als auch in den eingesetzten Pigmenten. Rotpigmente in Standard-Automobilen sind früher immer ziemlich schnell ausgeblichen. Bei Luxus-Karossen hat man andere, qualitativ bessere Pigmente eingesetzt und deshalb nie von so einem Phänomen gehört.

    Der Geld ist das einzige Kriterium. Es werden Mindeststandards erfüllt und gut ist. Das ist die Devise für die Massenware.

    Ob hier das gleiche Lacksystem eingesetzt wird weißt du doch gar nicht und er auch nicht. Sicherlich ist die Standard Lackdicke in dem genannten Bereich zwischen 120-140, das war’s aber auch schon. Und ansonsten ist völlig unbekannt in welcher Art und Weise der Lackaufbau im Vergleich zu anderen Herstellern tatsächlich erfolgt. Ich finde den Lack auch sehr bescheiden. Die Steinschläge, die sich bei mir mittlerweile in der Schürze gesammelt haben suchen ihresgleichen. Trotz deutlichem Abstand zum Vorausfahrenden habe ich hier jetzt schon so viel Steinschläge, wie ich es bei anderen Fahrzeugen, zum Beispiel bei meinem alten E39, nach 5-10 Jahren hatte. Selbst meine Frau, welche anderen deutlich näher auf die Pelle rückt, hat bei ihrem Škoda Fabia trotz der doppelten Laufleistung von mir, deutlich weniger Beschädigungen. Man sieht letztendlich an der Verarbeitung des Lackes am Ateca schon erhebliche Mängel, sowas erwarte ich, wenn überhaupt, bei einem Dacia oder ähnliches. Und somit kann man dann auch die Qualität des Lackes Infrage stellen. Wer sich bei der Verarbeitung schon keine Mühe gibt achtet womöglich auch nicht auf die Qualität.

    Ich weiß wie viele Automobillackhersteller infrage kommen. Da gibt es die BASF Coatings, Axalta, Akzo Nobel und PPG.

    Wenn man die KTL-Beschichtung (Katholische Tauchlackierung) wegnimmt, dann waren früher oft 5-Schicht-Lacke für Effektlacke im Einsatz (Uni-Töne hatten 4 Lagen). 1-Grundierung, 2-Füller, 3-Basislack weiß, (4-Effektlack), 5-Klarlack.

    Position 2 und 3 werden seit ca. 10 Jahren in einem Lack zusammengefasst. D.h. man hat eine Lackschicht die relativ dick ist um den Füller-Effekt zu haben und fügt direkt Pigmente dazu um dann den Basis-Lack abzubilden.

    Mittlerweile hat man die Grundierung auch in Position 2 und 3 gepackt. Macht also ein Zweischicht-Lack für Uni-Töne, und ein Dreischicht-Lack für Effektlacke wie Perlglanz, Xirallic etc.


    Die KTL wird fast ausschließlich durch die BASF Coatings abgedeckt.

    Der Rest ist Verhandlungssache. Der Konzern ist auch in diesem Bereich nur Wettbewerbsfähig, da man auch hier Konzernweite Verträge aushandelt. Welcher Hersteller es nun ist weiß ich nicht. Bin mir aber sicher dass hier 2 und 3-Schichtlacke im Einsatz sind. Bsp.: Uranograu (Arteon) oder Rodium Grey (Ateca) sind beides 2-Schicht Uni-Lacke. Der Hersteller bleibt jedoch der gleiche!


    Hoffe das gibt einigen Mal einen kleinen Einblick.

    Weiß und Rodium Grau sind da noch die besten Lacke.


    Da ich aber schon viele VW und Skoda Leasingfahrzeuge hatte weiß ich, dass es bei der Rückgabe keine Probleme gibt. Mein letzter hatte viele micro und auch größere Kratzer. Wurde nichts beanstandet.


    Allerdings werde ich mir vom VW Konzern kein schwarz mehr holen. Crystal gefällt mir zwar richtig gut, aber ist mir viel zu empfindlich.

    Ich stimme dir da zu!


    Mein Tipp bei der Farbwahl : Immer schön den Uni-Lack nehmen oder einen einfachen Metallic-Lack. Alles andere ist rausgeschmissenes Geld..

    Meine Idee: Jeder der dieses Problem hat, muss es bei SEAT anzeigen! Wenn eine kritische Masse erreicht ist, wird man dieses Problem vor allem bei Leasing-Cupras dann nicht als Mangel ansehen.


    Man muss sich ja mal folgende Frage stellen: Warum muss ich als Fahrzeugbesitzer, einen werksseitig aufgetragenen Scheiß-Lack in Kauf nehmen und auch noch Geld ausgeben für eine Aufbereitung? Und das nur weil man Angst hat angemeckert werden bei der Rückgabe??

    Ich hoffe das leuchtet ein.