(KFZ) Rechtsschutz Versicherung ja/nein

Zitat von Catnova

Arbeitsrecht hält sich ja zum Glück in Grenzen. Die Gerichtskosten belaufen sich glaube ich pauschal auf 50€ oder so.

Ich meinte eher die Risiken, die die Arbeit mit sich bringt. Gerade im Umgang oder bei der Beaufsichtigung von Menschen kann es ganz schnell ungemütlich werden.

Ich glaube, sowas ist auch stark von der jeweiligen Firma abhängig, wie weit sie über das gesetzlich vorgeschriebene geht. Und natürlich ob man es aus der Arbeitgeber oder Arbeitnehmer Sichtweise betrachtet. Der Unterschied zwischen einer kleinen Firma und einem Weltkonzern ist dann nochmals sehr entscheidend. Zum Beispiel bekommen wir auch über die 6 Wochen hinaus 100% Krankengeld, weil die Firma aufstockt. Allerdings bekommt man schnell Ärger, wenn man sich nicht an die geltenden Sicherheitsvorschriften hält.

Zitat von FWa

Bin gerade, durch verschiedene Threads, am überlegen eine Rechtsschutz Versicherung abzuschließen.

Habt ihr eine und lohnt sich das ?

Hallo FWa

Leider leben wir in einer Welt wo Recht haben und Recht bekommen zwei verschiedene Stiefel sind.

Es gibt viele überflüssige Versicherungen, aber eine Rechtsschutz Versicherung gehört nicht dazu.

Rechne den Jahresbetrag auf 12 Monate um, dann ist der Beitrag nicht so schlimm.

- Nein, ich bin kein Versicherungsvermittlungsmensch -

https://www.verbraucherzentral…essig-oder-sinnvoll-32194

https://www.verbraucherzentral…cherung-brauche-ich-12605

Ich habe auch schon seit vielen Jahren eine RV. Komplettpaket für alle Bereiche (außer Familienrecht, Scheidung, etc.)

Selbstbeteiligung 100,-€ für den ersten Fall, gibt aber wie bei der PKW-Versicherung ne Art Schadensfreiheitsrabatt, je länger nicht genutzt, sinkt die Selbstbeteiligung, bei häufiger Nutzung steigt der Betrag.

Hat mir auch schon 2x geholfen und wie bei fast jeder Versicherung, beruhigt sie zu haben und dafür bezahlt ich meinen Beitrag.

Ach so, habe vor ein paar Jahren zur HUK-24 gewechselt, gute Preis-Leistungsverhältnis für das Gesamtpaket für mich.

Zitat von Catnova

Arbeitsrecht hält sich ja zum Glück in Grenzen. Die Gerichtskosten belaufen sich glaube ich pauschal auf 50€ oder so.

Das ist leider total falsch!

Zitat von FWa

Habt ihr eine Selbstbeteiligung

Ja. In meiner persönlichen Risikoeinschätzung renne ich nicht jährlich zum Anwalt. Damit wären die Kosten für eine Erstberatung über Jahre verteilt und damit in Relation nicht so dramatisch. Aber Achtung: auch im Erfolgsfall ist diese Selbstbeteiligung (je nach Vertrag... unsure) zu zahlen, obwohl die Kosten lt. Urteil zu 100% der Beklagten zugeschustert wurden.

Habe auch seit Jahren eine Familien- und Kfz-Rechtschutzversicherung, mit 150€ Selbstbeteiligung

Mit der RS ist es wie mit den anderen Versicherungen, man hat sie, um sie möglichst nicht zu nutzen.

Ich habe sie bisher nur einmal genutzt, um meinen letzten Audi wegen der Schummelsoftware zurückzugeben.

Hierbei wurde aber auch keine Selbstbeteiligung fällig, da sie vom Prozessgegner übernommen werden musste.

Neben einer privaten Haftpflichtversicherung habe ich in 3 Bereichen Rechtsschutz:

Verkehr (beim ADAC)

Miete (über Mieterverein)

Arbeitsrecht (über ver.di)

Das sind für mich die essentiellen.

Die ersten beiden, insbes. die für die Miete (Mieterhöhung, Betriebskosten) , habe ich schon desöfteren beansprucht, letztere nicht.

Es ist letztendlich ein Frage der persönlichen Risikoabschätzung: Muss ich befürchten, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden und werde ich dann einen Anwalt benötigen?

Ich hab das für mich mit "Nein" beantwortet, hab aber auch den kleinen Vorteil, eine juristische Ausbildung genossen zu haben und darum so Manches selber regeln zu können. Zudem habe ich viele Berufsjahre lang mit Rechtsstreitigkeiten und Rechtsanwälten (auf der Gegenseite...) zu tun gehabt und seitdem meine eigene Meinung zu Rechtsanwälten. Um es mal so zu sagen: Am besten kennen etliche Anwälte nicht die einschlägigen Gesetze etc., sondern ihre Gebührenordnung...

Zitat von FWa

Miete und Arbeit brauch ich nicht.

Ich werde wohl KFZ-und Privatrechtsschutz nehmen.

Danke für eure Antworten.

Auch im Auge behalten sollte man, gerade im zunehmenden Alter, Streitigkeiten vor den Sozialgerichten wenn es um Rente, Krankenkassen und Schwerbehindertenanträge geht.

Kann einem schon mal bei der 50% Hürde im Widerspruchs-und Klageverfahren behilflich sein...

Zitat von Peter

Ich habe eine, ob sich das lohnt weiß ich nicht. Ich hoffe sie nicht brauchen zu müssen.

Ich habe sie zwar schlußendlich nicht gebraucht aber aus Erfahrung meines Unfalls aus 2022, war ich froh sie zu haben. Die generische Partei bestand aus einem Fahrer und zwei Beifahrern (ich war allein), der Fahrer verstand keine deutsche Sprache und ich natürlich kein Persisch?. Ein Beifahrer legte im gebrochenen Deutsch gleich los, sein Fahrer hätte schon lange geblinkt und ich hätte in mit weit über 100 überholt und wenn ich den Schaden übernehme benötigen wir keine Polizei und ich ginge straffrei aus, wir lassen dir 5 min Zeit zum überlegen.

Wenn du solche Begegnungen hast dann ist es egal wie oft du die Beiträge "umsonst" bezahlt hast, da bist du nur froh eine zu haben.

Ein Anruf bei der RS-Versicherung, kurze Schilderung ... ja übernehmen wir. Es wurde aber ausgemacht, dass sie erst aktiv wird, wenn die Versicherung mir eine Teilschuld oder mehr zuspricht. War aber zum Glück nicht nötig.

Ich hatte vorher schon bei der Unfallmeldung bei der KFZ-Versicherung gefragt ob ich die Rechtsschutz gleich bemühen soll, sie baten mich um Geduld, ich möge die Entscheidung seitens der Versicherung abwarten und bei Nichtgefallen könne man trotzdem nochmals drüber reden.

Schlußendlich wurde die übliche Hochstufung zurück genommen, anteilig zu viel gezahlte Beiträge erstattet.

Ich bin seit gut 20 Jahren ganz klassisch in der Privat/Beruf/Verkehrsrechtsschutz. Nach dem Hausbau haben wir noch Immobilien und Grundstücke mit dazu genommen. Schadenfälle gab es in der gesamten Zeit bis jetzt glücklicherweise keine.

Bei meinem Unfall in 2019 habe ich, da die Schuldfrage insoweit eindeutig war, um die Selbstbeteiligung zu sparen die Versicherung nicht genommen sondern direkt einen vom Abschlepper vermittelten Rechtsanwalt beauftragt. Das erwies sich auch als sinnvoll, da die gegnerische Versicherung versucht hat, mit allen möglichen Mitteln die Schadenshöhe klein zu rechnen. U.a. sollte ich den Totalschaden an irgendeinen dubiosen polnischen Händler verkaufen, ebenfalls kam die berüchtigte Claims Control zum Einsatz und hatte natürlich am Gutachten des eigenen Sachverständigen einiges zu monieren. Letzten Endes konnte der Rechtsanwalt das erfolgreich abwehren und der Schaden wurde nebst RA-Vergütung wurde vollumfänglich erstattet.

Privat/Beruf/Verkehr würde ich in der heutigen Zeit jedenfalls immer empfehlen. Auch würde ich selbst bei vollkommen unverschuldeten Unfällen mit glasklarer Schuldfrage jederzeit wieder einen RA beauftragen. Die Versicherungen werden definitiv versuchen, mit aller Macht die Entschädigungssumme zu drücken.

Zitat von tobi86

Die Versicherungen werden definitiv versuchen, mit aller Macht die Entschädigungssumme zu drücken.

Genau da liegt das Problem, warum eine Rechtsschutzversicherung meiner Meinung nach unumgänglich ist. Hatte jahrelang eine ohne sie zu brauchen, dann gleich innerhalb eines Jahres 3x. Hat mir jedesmal entweder viel Geld erspart oder dafür gesorgt, dass ich mein Geld bekomme. Streitereien mit Versicherungen hätte ich mir ohne Anwalt, bezahlt von Rechtsschutzversicherung, alles niemals leisten können.