Ich stelle das Thema in Allgemeines, da es sich nicht speziell um das SEAT-Navi handelt, sondern eher Grundsatzfragen betrifft.
Aufgrund einer Diskussion im WAZE Forum ("Wird es eng für Waze?") wo u.a. über die Funktionalität und Zukunft von WAZE als Navigationssystem diskutiert wird und ich den Eindruck erhalte, dass die Erwartung an ein Navigationssystem auch heute noch eher dem eines besseren elektronischen Atlas entspricht und alles was mehr gewünscht wird, wird tunlichts vermieden, interessiert mich Eure Wünsche und Erwartungen an ein aktuelles Navigationssystem.
Ich erlaube mir eine kurze Vorgeschichte darzustellen:
Ich beschäftige mich mit Navigation und "Car-PC" schon seit dem Jahr 2002. Damals waren externe Navis wenn überhaupt schon erhältlich noch unverschämt teuer. Als "Mehrwert-Alternative" habe ich einen Laptop unterm Beifahrersitz in eine Dockingstation verbaut und mit einem externen 7 Zoll Touchscreen verbunden. Der Laptop war dank Dockingstation auch anderwertig nutzbar, also ein echter Mehrwert . Mit einem Programm namens "Car-PC" welches zur Navigation Microsoft MapPoint nutze konnte damit ein einigermaßen vernünftiges Routing realisiert werden - und noch viel mehr ... halt alles, was man heute z.b. mit AndroidAuto auch kann.
Später fand dann mein erstes externes Navi von Harman Kardon Verwendung und danach folgten insgesamt 3 Versionen des TomTom Navis.
ALLE könnten im Grunde nicht mehr als meine erste PC-Lösung. Klar war die Anzeige besser, es gab eine Spracherkennung (die oft mehr schlecht als recht funktionierte), aber die Navigationsfunktion blieb immer gleich -> lediglich von A nach B. Vordefinierte Routen waren entweder nicht oder nur sehr umständlich möglich. Zieladressen wurden manchmal nicht gefunden (Hausnummer unbekannt uvm.). "Schnellste", "kürzeste" oder "ökonomische" Strecke ergab manchmal haarsträubende Ergebnisse (so fährt sicher niemand freiwillig, es sei denn er/sie verlässt sich blind aufs Navi...).
Und weil dann Meldungen (Blitzer, Speedlimits, etc.) die man bei TomTom sowohl via Navi, als auch via PC machen kann, auch nach dem 3. Kartenupdate keinen Eingang in die Karte fanden, bin ich eben auf Handyapps wie z.b. Googel-Maps, Here, Navigon und WAZE umgestiegen.
Zumindest Google-Maps und WAZE sind als *Online* Navigationssysteme im Vergleich nahezu unübertroffen.
Speziell was das einfache Melden von Verkehrssituationen angeht, kann imho WAZE kaum ein anderes System das Wasser reichen.
ABER: Auch heute ist ein Navi nur ein besserer elektronischer Atlas der einem von A nach B führt. Dabei aber weder das Wetter, noch andere Parameter wie Breite/Höhe der Straße/Durchfahrt und Fahrzeug etc. berücksichtigt. Bei dem es kaum möglich ist vordefinierte Routen (ohne Tricks wie Zwischenziele o.ä.) einfach wie auch am PC in G-Maps durch Drag&Drop zu definieren usw.
SO und jetzt komme ich endlich zu meinem "Anliegen":
Habe nur ich so unverschämte Wünsche an ein Navigationssystem, dass die oben erwähnten Parameter (Höhe/Breite/Länge/Gewicht des Fahrzeugs und Straße, Wetter) berücksichtigt? Bei dem ich angeben kann, dass ich keine Landstraßen geroutet werden möchte, nur weil die Route um 6 km kürzer ist als über die Bundesstraße. Wo ich am Touchscreen durch Tippen angeben können möchte, welche Straßen ich fahren will (ich will nicht immer die kürzeste, schnellste oder ökonomischste, sondern die schönste Route geführt werden...).
Egal bei welchem Hersteller ich diesbezüglich (und das schon seit mindestens 10 Jahren) ich meine Wünsche geäußert habe, gab es immer jemanden der dies sofort "in den Boden stampfte" - braucht/will ja niemand, muss alle befriedigen muss Geld bringen bla bla bla.
Will das Alles wirklich niemand? Stellt wirklich niemand mehr Anforderungen an ein Navi als nur "bring mich nach xy, egal wie, Hauptsache schnell" ?
Ob dann die Straße letztendlich für ein 2,10 Meter breites Auto zu schmal ist oder die Durchfahrtshöhe für die Räder am Dach oder Dachbox zu niedrig ist - wurscht, drehen wir halt um und fahren alles wieder zurück, suchen dann halt die Route ohne Navi, weil dass will ja ständig dass man wendet... Scheint auch niemanden zu interessieren ob einem das Navi trotz bekanntem Wetter eine Landstraße routet, weil halt die kürzere Strecke, die im Winter bei Schneefall aber nicht geräumt wird und man nur noch eine einheitliche Schneedecke sieht... Auch hier wieder das Navi ignorieren und irgendwie anders fahren ...
DAS ist leider kein Einzelfall. Zumindest außerhalb Deutschlands - denn dort kennt man solche Probleme scheinbar nicht (zumindest nicht die Navihersteller - die immer behaupten sowas ist ein Einzelfall).
Bin ich wirklich ein "Einzelfall"? Hat sonst niemand solche Wünsche an ein Navi?
Das provitorientierte Navihersteller versuchen mit dem kleinst möglichen Aufwand den größt möglichen Provit einzufahren, verstehe ich ja noch.
Aber das eben G-Maps oder Waze (speziell Waze, bei dem ja jeder Wazer auch Map-Korrekturen und Angaben über Speed, Breite uvm. machen kann - das System lebt quasi davon) hier scheinbar kein Interesse daran haben, ist schon sonderbar.
Wie seht Ihr das?